Ein Wiedersehen mit Schlomo

Am Mittwoch, dem 26. April, besuchte Schlomo Melchior mit seiner Familie unsere Stadt Moers. Der 90-Jährige ist im Rahmen seiner Ahnenforschung auf den Spuren seiner Familie, die bis zur Verfolgung durch die Nationalsozialisten in den 1930ern ein Schuhgeschäft auf der Steinstraße hatten.
Die Familie flüchtete dann 1938 über Argentinien, seit 1953 lebt Schlomo in Israel, mittlerweile in einem Elternheim in der Nähe von Tel Aviv. Einige Schülerinnen und Schüler der Oberstufe trafen den Zeitzeugen bereits im Rahmen der Israel-Fahrt in Ramla und hatten die Gelegenheit, mit ihm über seine Geschichte und seine Verbindung zu Moers und der Region zu sprechen.
Nun kam es zu einem Wiedersehen im “Alten Landratsamt”. Schlomo besuchte die Ausstellung, blätterte in Dokumenten des Archivs im Studierbereich und erzählte aus seinen Erinnerungen.
Ikram berichtet:
“Es hat mich sehr gefreut, dass wir die Gelegenheit bekommen haben, einem Zeitzeugen zu begegnen. Nachdem wir freundlich empfangen wurden, hatten wir die Möglichkeit, zusammen als Gruppe am Tisch zu sitzen und unsere Fragen zu stellen. Insbesondere gefiel mir, dass sich aus den Fragen ein Gespräch entwickelt hat. Den Zeitzeugen aus eigener Erfahrung berichten zu hören, bedeutet mir sehr viel, da die Erlebnisse bzw. Erzählungen aus erster Hand sind und es lebendiger ist als eine historische Darstellung. Der anschließende Besuch der Ausstellung gefiel mir ebenfalls, da sie erleuchtend und besonders aufschlussreich war, zumal ich viel Neues über die Vergangenheit der Stadt gelernt habe, in der ich geboren bin.”
Victoria ergänzt:
“Es hat mich sehr gefreut, Shlomo Melchior wiederzusehen. Ich finde seine Geschichte sehr berührend, wie er als Kind mit seiner Familie aus Deutschland fliehen musste. Solche Geschichten geben einen lebendigen Einblick in unsere Vergangenheit.”