Vom 24. bis 27.03. machte sich der Projektkurs Geschichte und einige andere engagierte Schüler*innen der Q1 frühmorgens auf den Weg nach Berlin, um dort der Vergangenheit zu gedenken, aber auch um eben jene Vergangenheit an ganz besonderen Orten zu erfahren. Mit dabei waren ebenfalls Schüler*innen des Grafschafter Gymnasiums und der Geschwister-Scholl-Gesamtschule sowie weitere Teilnehmende.
Nach dem Check-In im Hostel in Berlin machte sich die Gruppe an zwei Tagen auf, um das Holocaust-Mahnmal, die Gedenkstätte an der Tiergartenstraße 4 und die Gedenkstätte des deutschen Widerstandes zu besuchen. Besonders der erste Ort verfehlte seine Wirkung nicht. Eine Schülerin interpretierte die Architektur als Repräsentation der Unterschiedlichkeit und Individualität der Opfer der Shoah.
Nach diesen bereits intensiven Tagen und eigenständigen Erkundungen der Hauptstadt ging es weiter nach Brandenburg in die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Nicht nur gab es hier eine eindrucksvolle wie bedrückende Führung, sondern auch intensive Workshops, in denen die Schüler*innen sich beispielsweise mit persönlichen Gegenständen der damaligen Häftlinge auseinandersetzten und deren Bedeutung auf Grundlage eifriger Quellenarbeit zu erfassen suchten. Die Intimität der Quellen ging allen sichtlich nahe und führte zu angeregter und tiefgreifender Diskussion über die Schicksale der Menschen. Der Tage wurde durch eine Gedenkfeier geschlossen, die die Schüler*innen der HRG zu Gedenken der Moerser Familie Leiss vorbereitet hatten, die im KZ Sachsenhausen ermordet wurden.
Am letzten Tag machte sich die Gruppe auf, die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde zu besuchen. Auch hier gab es Führungen sowie Workshops. Hier waren es jedoch vor allem die Täter, die im Vordergrund standen und deren Handlungsspielräume. Mit dicken Mappen voller Originalquellen setzten sich die Schüler*innen mit den verschiedenen Perspektiven auseinander und entwickelten so eine ganz neue Perspektive auf die damaligen Vorgänge und auch zu der Frage nach individueller Verantwortung und Schuld.
Danach ging es schließlich nach einer überaus intensiven Woche zurück nach Moers, von der viele Schüler*innen sicherlich noch lange berichten werden.
Die Fahrt wurde in Zusammenarbeit mit der VHS Moers und dem Verein „Erinnern für die Zukunft“ organisiert. Die Teilnahme der Schülergruppen* wurde durch das IBB (Internationales Bildungs- und Begegnungswerk Dortmund) aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziell unterstützt.