Schülerinnen und Schüler des 9. und 10. Jahrgangs besuchten am 26. August zwei Kaffee-Produzentinnen, die in der vhs Moers zu Gast waren. 

Ilba Camacho und Mildred Niebles Jímenez arbeiten in der Kaffeekooperative Red Ecolsierra, die den Kaffee für den Pottkaffee anbaut. Die beiden Kolumbianerinnen berichteten über die Initiative selbst, den fairen Kaffeeanbau, Frauenförderung, Geschlechtergleichstellung, aber auch ihr Leben und die Familien und aktuelle Herausforderungen in der Produktion wie Corona und Klimawandel.

Beeindruckend wurde geschildert, welche Probleme die extremen Wetteränderungen hervorrufen, z.B. sind die Straßen durch Starkregen häufig verschlammt und erschweren den Transport. Immer häufiger sind auch Anbaugebiete von den Erdrutschen betroffen. Zudem wird die starke körperliche Arbeit bei der Ernte unter teilweise sehr heißen Temperaturen noch schwieriger. Insgesamt habe der Kaffeeanbau um 30% abgenommen durch die klimatischen Veränderungen, zumal der Kaffee nun in noch höheren Lagen angebaut werden muss und trotzdem Insekten und Schädlingen ausgesetzt bleibt oder bei zu viel Sonne den Kaffeebrand erleidet. Auch in Kolumbien verschieben sich die Jahreszeiten durch den Klimawandel, was ein sensibles Produkt, wie den Kaffee, beeinträchtigt.
Einige Kaffeebauern geben unter diesen Bedingungen daher ihre Plantagen zugunsten Zuckerrohr- oder Bananenanbaus auf.
Ilba und Mildred denken nicht daran, denn sie sind stolz auf ihre Arbeit und ihr Produkt. Um dies weiter zu stärken, setzen sie unter anderem auf Diversität, indem sie Bäume pflanzen, Schatten generieren, Honig und Bienenzucht fördern und auch Kakaopflanzen anbauen.

Persönliche Linien auf den Etiketten und individualisierte Produkte sollten uns Konsumenten dabei unterstützen, diese Arbeit mehr wertzuschätzen. “Mit verstand guten Kaffee trinken”, forderten die Frauen.

Wusstet Ihr, dass es auch einen fairen “Moers-Kaffee” gibt?