Am Sonntag, 12.06.22, traf sich der Projektkurs Geschichte „Gegen das Vergessen“ zu einer von der Vhs Moers organisierten Fahrt nach Dortmund in die Mahn- und Gedenkstätte „Steinwache“.

Dort erfuhren die Teilnehmenden, wie das einst imposante Polizeigebäude ab 1933 zur „Hölle von Westdeutschland“, einer der berüchtigtsten Folterstätten der Region und somit zu einem authentischen Ort des NS-Terrors wurde.
Unser Namensgeber Hermann Runge gehörte als „Brotfahrer“-Widerstandskämpfer zu den Opfern, die auf der „Steinwache“ von der Gestapo wiederholt misshandelt wurden. Am 24. Juni 1935 wurde er verhaftet und wochenlang gequält bis zu seinem Prozess. Andere Angehörige der Moerser Gruppe überlebten die „Verhöre“ nicht.
Zwischen 1933 und 1945 waren hier über 66.000 Menschen inhaftiert: Zahlreiche Funktionäre politischer Parteien und Gewerkschaften, Vertreter der christlichen Kirchen, jüdische Bürger, Sinti und Roma und ausländische Zwangsarbeiter wurden in der Steinwache festgehalten, verhört und misshandelt. Die Anzahl der Mordopfer kann nicht genau beziffert werden, da die Gestapo nur bis 1936 die Todesfälle dokumentierte. Bis zu diesem Jahr waren 17 Menschen im Gefängnis „verstorben“.
Wir danken Herrn Pohl für die eindrucksvollen Führungen durch die Gedenkstätte und die Dortmunder Innenstadt.
Durch den Austausch der Teilnehmenden sind neben starken Eindrücken des Tages auch weitere Ideen für gemeinsame Unternehmungen mit den regionalen Vereinen und Arbeitskreisen entstanden.